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Berliner Mauer (Niederkirchnerstraße, 1988). CC-BY-SA 4.0 Roland Arhelger (via Wikimedia Commons)

Es war im Sommer 1961. Beim Abendbrot berichtete die Tagesschau vom Treffen Chruschtschow-Kennedy in Wien, als mein Vater einen minutenlangen Wutanfall erlitt. Sein Zorn richtete sich ausschließlich gegen Kennedy (Chruschtschow war für ihn sowieso ein Verbrecher). Die Mauer ahnte er als solche wohl nicht. Aber er vermutete intuitiv: Die einigen sich auf unsere Kosten. Also eine Art Frontbegradigung – Kuba gegen West-Berlin. Meine Mutter, eine kluge, gebildete Frau sagte nur: Warum sollten die Amerikaner für uns einen Atomkrieg riskieren?

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Mauerbau

Mauerbau (Foto: Helmut J. Wolf, Bundesarchiv, Bild 173-1321, via Wikimedia Commons)

Ein chinesisches Sprichwort lautet: Wenn die Winde des Wechsels wehen, bauen die einen Windmühlen, die anderen Mauern. Die sozialistische Idee (Utopie), die im 20. Jahrhundert so viel Leid und Gewalt über die Menschheit brachte, war auch auf deutschem Boden bereits frühzeitig jämmerlich gescheitert. So wie Stalin Millionen verhungern und ermorden ließ, so sah sich die SED gezwungen, die eigene Bevölkerung einzusperren. Die DDR war ohne Mauer und Stasi nicht lebensfähig.

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