Der nachfolgende Beitrag erschienen zuvor auf der Webseite des Autors.

Berliner Mauer (Niederkirchnerstraße, 1988). CC-BY-SA 4.0 Roland Arhelger (via Wikimedia Commons)

Es war im Sommer 1961. Beim Abendbrot berichtete die Tagesschau vom Treffen Chruschtschow-Kennedy in Wien, als mein Vater einen minutenlangen Wutanfall erlitt. Sein Zorn richtete sich ausschließlich gegen Kennedy (Chruschtschow war für ihn sowieso ein Verbrecher). Die Mauer ahnte er als solche wohl nicht. Aber er vermutete intuitiv: Die einigen sich auf unsere Kosten. Also eine Art Frontbegradigung – Kuba gegen West-Berlin. Meine Mutter, eine kluge, gebildete Frau sagte nur: Warum sollten die Amerikaner für uns einen Atomkrieg riskieren?

weiterlesen

Wolfgang Leonhard

Wolfgang Leonhard 1990 (Foto: Thomas Uhlemann, Bundesarchiv, Bild 183-1990-0625-029a, via Wikimedia Commons)

Der Historiker, Journalist, Dissident, Ostexperte und Kritiker des Sowjetkommunismus Wolfgang Leonhard ist am heutigen Tage im Alter von 93 Jahren verstorben. Er hinterlässt seine Ehefrau Elke Leonhard sowie einen Sohn aus erster Ehe.

weiterlesen

Mauerbau

Mauerbau (Foto: Helmut J. Wolf, Bundesarchiv, Bild 173-1321, via Wikimedia Commons)

Ein chinesisches Sprichwort lautet: Wenn die Winde des Wechsels wehen, bauen die einen Windmühlen, die anderen Mauern. Die sozialistische Idee (Utopie), die im 20. Jahrhundert so viel Leid und Gewalt über die Menschheit brachte, war auch auf deutschem Boden bereits frühzeitig jämmerlich gescheitert. So wie Stalin Millionen verhungern und ermorden ließ, so sah sich die SED gezwungen, die eigene Bevölkerung einzusperren. Die DDR war ohne Mauer und Stasi nicht lebensfähig.

weiterlesen