Der nachfolgende Beitrag erschien zuerst in der Zeitschrift des Forschungsverbundes SED-Staat der Freien Universität Berlin.

Vorbemerkung

Die Oranienburger Stadtverordnetenversammlung hat am 22. Juni 2020 die Benennung mehrerer Straßen im neuen Wohngebiet „Am Aderluch“ beschlossen. Dem Beschluss zugrunde lag ein Konzept, mit dem stellvertretend durch ausgewählte Frauenschicksale der wechselhaften Geschichte Oranienburgs vom späten 19. bis zur zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gedacht werden sollte. Neben dem politischen Wirken von Frauen wollte sich die Straßenbenennungskommission gleichsam der besonderen Verantwortung der Stadt als zentralen Ort der nationalsozialistischen Verfolgung annehmen. Diesem Leid sollte mit Rosa Broghammer und Galina Romanowa stellvertretend gedacht werden. An die Schicksale politischer Verfolgung nach 1945 sollte mit einer Straßenbenennung nach der ehemaligen Speziallagerinsassin und langjährigen Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft Lager Sachsenhausen, Gisela Gneist erinnert werden.

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Der nachfolgende Beitrag erschienen zuvor in der Zeitschrift „Der Stacheldraht“, Ausgabe 3/2013. Der Autor ist Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Lager Sachsenhausen 1945-1950 e. V..

Museum Sowjetisches Speziallager Nr. 7

Museum Sowjetisches Speziallager Nr. 7 (Bildquelle: K.schaetze via Wikimedia Commons)

Der Ende Juli 2011 neu gewählte Vorstand der AG Lager Sachsenhausen 1945-1950 e. V., unter seinem Vorsitzenden Joachim Krüger (MdA), versucht nicht, mit der Stiftung Brandenburgische Gedenkstätten vergangene Konflikte noch einmal auszutragen. Es wird von uns vielmehr ein Minimalkonsens in vier zentralen Fragen mit vernünftigen, für alle Seiten zumutbaren, künftig tragfähigen Lösungen angestrebt. Es sind wahrlich bescheidene Forderungen und Wünsche, die wir im Namen der überlebenden Häftlinge des sowjetischen Speziallagers Nr. 7/Nr. 1, aber vor allem auch im Andenken an die mindestens 12.000 Toten erheben.

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